Aktuelle Themen – Bedeutung von Rhythmen
Welche Bedeutung haben Rhythmen für unsere Gesundheit?
Hatten Sie schon einmal ein Jetlag? Kennen Sie Menschen, die regelmäßig nachts arbeiten? Haben Sie einmal einem Herzen gelauscht, das arhythmisch schlägt?
Erlebt man eine dieser Situationen, wird einem bewußt, welche bedeutende Rolle Rhythmen in unserem Leben spielen. Insbesondere der 24-Stunden-Rhythmus, der mit dem Wechsel zwischen Tag und Nacht, zwischen Hell und Dunkel auf unserer Erde korreliert, ist eine universelle Signatur des Lebens, tief verankert in unserem Organismus.
Erst seit einigen Jahrzehnten wird wissenschaftlich erforscht, dass Pflanzen, Tiere und Menschen nicht nur einen charakteristischen anatomischen Aufbau haben, sondern auch eine signifikante Zeitgestalt, die sich in Form von biologischen Rhythmen darstellt. Ein intuitives Wissen darüber gab es auch schon in den alten Kulturen. Die chinesische „Organuhr“ beispielsweise gibt einen genauen Zeitplan an, nach dem die Lebensenergie durch die Organsysteme fließt, mit Maximalzeiten etwa für die Leber um 2 Uhr nachts, für das Herz am Mittag und die Niere am Nachmittag, die sich zum Teil mit modernen chronobiologischen Erkenntnissen in Einklang bringen lassen.
Unsere Stabilität, unsere Anpassungsfähigkeit und unsere Fähigkeit, uns in einer permanent sich verändernden Welt weiterzuentwickeln – all das verdanken wir den Rhythmen.Rhythmus ist die Quelle der Lebenskraft.
Auch in den Therapieformen, die im Ita Wegman – Therapeutikum praktiziert werden, ist es ein wichtiges Ziel, Lebensrhythmen als gesundende Kräfte zu stärken.
Eine Therapie trägt den Rhythmus ja schon in ihrem Namen: die Rhythmische Massage. Diese Bezeichnung weist auf die zentrale Bedeutung des rhythmischen Geschehens bei der Durchführung und Wirkungsweise dieser Massage hin. So soll der allem Lebendigen zugrunde liegende Rhythmus wieder normalisiert und die Eigenregulation stimuliert werden. Diese Anregung wird durch lemniskatische und kreisende Massagegriffe bewirkt.
In der Maltherapie lässt sich Rhythmus am besten beim Dynamischen Zeichnen erleben. Hier werden auf großen Papierbögen mit Ölkreiden zugleich fließende wie rhythmische Bewegungen ausgeführt, die den ganzen Körper zum Schwingen bringen. Ziel ist es, die dem körper innewohnenden Selbstheilungskräfte anzuregen und die wohltuende Erfahrung ursprünglichen Balanciert-seins zu vermitteln.
Auch die Eurythmie trägt Rhythmus schon in ihrem Namen. Rhythmisch atmende Bewegungen bringen uns in Verbindung mit den inneren dynamischen Gestaltungsimpulsen, die als aufbauende Lebenskräfte den Organismus durchziehen. Die Übungen der Heileurythmie orientieren sich an der Bewegungsdynamik, die den Lauten der Sprache – Konsonate und Vokale- innewohnt. Durch die eigene übende Tätigkeit wirken die Bewegungen heilend und strukturierend auf den Organismus.
Erika Haese, Psychotherapeutin, schreibt Folgendes zum Thema Rhythmus:
“Meine psychotherapeutischen Einzelsitzungen folgen dem Rhythmus Ankommen* Innehalten, sich wahrnehmen, sich ausdrücken, Lösungen finden*, Ausprobieren, Integrieren*
In der Herzgruppe sind Sie eingeladen, vor allem den eigenen Atem in seinem Rhythmus zu begleiten, um Körper und Geist von Lasten zu befreien und sie wieder eins werden zu lassen. Unserem Atemrhythmus folgend, lassen wir uns wie von einer Welle in den tiefen inneren Frieden führen….. heilsam für Herz und Verstand”.
Alle Zhineng Qigong Übungen werden in einer tiefen Entspannung und Ruhe ausgeführt. Die Bewegungen sind dabei ganz natürlich und fließend. Die Kraft dafür kommt aus der Körpermitte. Wenn wir während der Übungen unsere Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Stelle im Körper lenken, so wird diese von einer Qi-Fülle geprägt. Gleichzeitig sind die anderen Bereiche unseres Körpers in dem Moment leer. Der gleichmäßige Wechsel des Qi-Flusses von Fülle zu Leere und von Leere zu Fülle ist ein fester Bestandteil bei allen Bewegungsabläufen. Durch die Zhineng Qigong Übungen wird der rhythmische Wechsel zwischen Fülle und Leere angeregt und in Balance gehalten. Die Wahrnehmung dieses Rhythmus hilft bei der Harmonisierung von Körper, Geist und Qi.
Anke Spittka, Elternberatung, schreibt: “Schon im Mutterleib erleben wir – wenn auch ohne spätere Erinnerung daran – Rythmus: Die Atemzüge der Mutter, ihren Herzschlag. Und sind wir erst geboren, wird unser ganzes Leben vom Rythmus des Atmens und des Herz-Kreislauf-Systems getragen und ist eingebettet in den Wechsel der Tage, Wochen, Monate und Jahre. Das dem Rythmus inne wohnende Prinzip der Wiederholung von Handlungen schafft vor allem für Kinder eine klare Ordnung und Orientierung.
Für Eltern kann Rythmus zur Kraftquelle werden, denn alles was regelmäßig geschieht, braucht weniger Kraft.
Eltern machen die Erfahrung, dass ritualisierte Abläufe im täglichen Miteinander Ruhe, Halt und Sicherheit geben und helfen unnötige Reibereien zu reduzieren. In unserem schnelllebigen und oft mit vielen Aktivitäten überfrachteten Alltag sind Rituale, Rhythmus und Wiederholungen daher um so wichtiger für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder”.